JIM AVIGNON aka NEOANGIN


Die Intro nennt ihn den derzeit besten Alleinunterhalter. Freunde bezeichnen ihn als chronisch unterbeschäftigt. Die Rede ist von Jim Avignon. Wenn er nicht gerade an einem seiner Bilder im Atelier seiner Wohnung im New Yorker Stadtteil Brooklyn malt, ist er unter dem Namen Neoangin als Alleinunterhalter unterwegs. Dann hat er in jeder seiner Taschen 10 kurze, knackige Popperlen, dargeboten in Low-Fi-Elektronik, holprigen Off-Beats, kratzenden Gitarren und zuckersüßen Melodien – Avignons Rezept für ausgewachsene Ohrwürmer.

Mit einer gewohnt lässigen Balance aus Schwere, Leichtigkeit und einer feinen Prise Wahnsinn präsentiert Neoangin tanzbare Betrachtungen übers Leben. Das Album trägt übrigens den Titel „Everybody Has A Live To Lose“. Wer sich aus besagtem Mix aus Schwere und Leichtigkeit nichts vorstellen kann, sollte sich mal das Video „Melancholy Pays My Rent“ von Anxieteam anschauen. Darin zu sehen ist Avignon, wie er sich heimlich ins Waldorf Astoria Hotel – dem Luxushotel in New York – eingeschlichen und mit seinen Freunden gefilmt hat.

Neben der Musik und Kunst sind es vor allem die Neoangin-Liveshows, die sich einbrennen. Denn Neoangin-Konzerte sind in erster Linie unterhaltsam und bekannt für ihre Popart-Bühnenbilder. Unnachahmlich sind auch Jims Tanzschritte – in zwei Minuten von Party, zu Krise, zu Euphorie, zu Wahnsinn. Kurzum: Neoangin ist all das, was der Alltag eigentlich nicht mehr zulässt. Neoangin ist das Kind, was in jedem von uns steckt.