Winter nahe, draussen kalt,eisig,brrrr und da setzen wir noch einen drauf und bringen eine Skandinavische, bzw. Schwedische Nacht ins Swamp. Vielleicht stellen wir ja einen Kachelofen in die Ecke, obwohl, musikalisch wird es nicht unbedingt kuschlig, eher rockig, mit Lena Malmborg und Kristoffer Ragnstrom
Der Schwede Kristoffer Ragnstam macht Musik, die nicht so richtig in das Skandinavien-Klischee passen will. Zwar sind Ähnlichkeiten mit seinen Zeitgenossen Moneybrother und den Shout Out Louds rauszuhören, doch ist da noch so viel mehr. Ragnstams Popverständnis ist verwurzelt in den 60ern, in Soul, Garage Rock, Surf und Psychedelia. Titel wie „Man Over Board“ und „Breakfast By The Mattress“ zeigen zudem Kristoffers Talent, Songs mit poppig-souligen Melodien und progressiven Arrangements zu schreiben. Das erinnert sogar ein wenig an Bands wie die Psychedelic Furs und die Pixies.
Und: Wer als Multiinstrumentalist, Produzent und Songschreiber zuletzt mit Debbie Harry in den USA tourte, kann kein schlechter Mensch, bzw. Bandleader sein.
Wie im übrigen auch ein Mädel, dass sich im Fußballtrikot ablichten lässt.
Lena Malmborgs wahre Liebe? Nimmt man das aktuelle, nunmehr zweite Album der Schwedin zum Maßstab, hat sie ihre Real Love wohl irgendwo zwischen Gospel, Soul und Blues gefunden.
Und so lebt Real Love vor allem von den reichlichen, schwarz klingenden Chören, die einen auf Schritt und Tritt begleiten. Nimmt man mal ungleich populärere Damen zum Maßstab, die sich in ähnlichen Soul-Pop-Gefilden bewegen, etwa Duffy oder Amy Winehouse, so gibt sich Lena Malmborg deutlich geerdeter, traditioneller. Dass es aber durchaus zwischendrin auch Ausflüge Richtung Rockabilly (”Big Time Bastard”) oder Songwriter-Pop (”Together”) gibt, wertet die Geschichte deutlich auf. Nun fragt sich nur noch, was uns die Künstlerin mit dem Fußball-Outfit auf dem Cover sagen wollte…