Me & Reas (D)


„Wir sind eine Band, die sich ihre Geschichte selbst geschrieben hat“ Eine, die von Zufällen und Erlebnissen erzählt, von gemeinsamen Nächten und furchtbaren Tagen. Von großer Freundschaft und prägenden Entscheidungen und, ja, auch vom Erwachsenwerden. Dass sich das Nürnberger Indiepop-Quintett Me & Reas genau diese Themen für ihr Debütalbum „Past Perfect“ ausgesucht hat, ist darum freilich kein Zufall – sondern vielmehr eine so konsequente wie wundervolle musikalische Verarbeitung einer wichtigen Lebensphase. Und einer ziemlich besten Freundschaft.

„Past Perfect“ erzählt in zwölf Songs Geschichten der tiefen Verbundenheit von Freunden, von gemeinsamen Erlebnissen und durchzechten Nächten („In Stereo“). Aber auch von Scheidewegen, vom Neu- und Aussortieren („Boy in a Box“), davon, dass man sich lösen muss von der Vergangenheit, um in der Zukunft weitermachen zu können („All my Tomorrows“), der Erkenntnis, mit Dingen abschließen zu müssen („200 Times“). „Past Perfect“ ist eine Rückschau, ein Album voller Erwachsenwerden, ohne dabei langweilig zu sein, voller Reife, ohne dabei das Verspielte zu vergessen, das im Gegenteil nach wie vor zentral ist im musikalischen Leben der Me & Reas, die mit großer Leichtigkeit einen gewichtigen Schritt zu gehen wissen, perfekt sind im Unperfekten und glücklich, wenn sie gemeinsam auf der Bühne stehen, ihre Musik, ihre Freundschaft feiern können und sehen, wie der Funke überspringt ins Publikum. Deswegen, sagt Andreas Jäger, ist „More Than Just Breathing“, die Vorabsingle zur Platte, so wichtig, so sinnbildlich: „Der Song spannt den Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft, läutet eine neue Zeit ein, indem er zurück zu den Wurzeln kehrt.“ Zu denen des Jungen mit der Gitarre, der mit seinen Freunden Musik machen will – und dabei Bandgeschichte schreibt. Ganz zufällig.